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  • julivanwinter


Hörbuch-Release!


Ihr Lieben, das Hörbuch zu Dark Eden - Beyond Innocence ist live.

Audible und ein paar andere Anbieter lassen noch auf sich warten (und das kann mitunter auch noch ein paar Wochen dauern), aber dafür findet ihr mein Sommerhörbuch jetzt schon auf diesen Plattformen: Thalia, BookBeat, Storytel!


Die komplette Übersicht mit allen Verlinkungen gibt es auf der Seite zu meinem Hörbuchverlag: Dark Eden - Audio4You (audio-4-you.com)


Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Anhören.



Mit großen Schritten nähern wir uns der nächsten Veröffentlichung und damit dem zweiten und finalen Teil meiner Schicksalsschwestern-Dilogie.


Merkt euch den 5.5.2023!

Denn an diesem Tag geht Three Sisters - Drowning in Poison an Blood bei Amazon und (natürlich) über Kindle Unlimited als E-Book live.

(Das Taschenbuch folgt wie immer kurze Zeit später.)


Wer sich bereits jetzt das E-Book sichern möchte, damit es pünktlich zum Release auf dem Reader erscheint, kann dies hier tun:




Wie angekündigt, folgt direkt der zweite und letzte Teil der Austauschrunde mit meiner lieben Kollegin Catalina. Viel Spaß beim Weiterlesen!



Autorentalk Part 2


Liebe Catalina, gibt es etwas, das dich in einem Buch richtig schockieren kann? Etwas, wo du am Ende laut NEIN! brüllen möchtest?


Catalina: Über so ein Ende würde ich mich ehrlich freuen, selbst wenn der Prota dabei draufgeht. Ich lese nicht, um in eine plüschige, rosarote Welt zu entkommen, sondern um mich von der Story überraschen zu lassen. Happy Ends, die mit Gewalt in die Geschichte gedengelt werden, lassen mich unbefriedigt zurück. Dass richtig gute Liebesromane nicht zwingend zuckersüß enden müssen, haben Jojo Mojes und Daniel Glattauer sehr erfolgreich bewiesen. Es gab bisher nur einen einzigen Roman, den ich abbrechen musste, weil er mir an die Nieren ging. Das war DIE HUNDE DES SCHWARZEN TODES von Richard Adams, wo u. a. ein Tierversuch an einem Hund aus der Sicht des Hundes beschrieben wurde, der überhaupt nicht verstand, was mit ihm geschah. Vor meinem glamourösen Dasein als selbstständige Kreative war ich Polizeibeamtin in einem der damals berüchtigsten Brennpunkte Deutschlands. Menschliche Abgründe sind mir also nicht fremd. Ich habe einige Dinge erlebt und gesehen, die mich bis heute verfolgen und die in einem Roman zur sofortigen Sperrung des Buches führen würden. Daher tu ich mich mitunter mit Dark Romance-Büchern schwer, in denen Gewalttätigkeit unreflektiert als hotter männlicher Charakterzug definiert wird und sexuelle Grenzüberschreitung höchstens einen Orgasmus zur Folge hat. In der Fiktion ist alles erlaubt, sogar der leichtfertige Umgang mit grenzwertigen Themen zu Unterhaltungszwecken. Wir dürfen jedoch niemals vergessen, wie mächtig das geschriebene Wort sein kann. Erschreckend viele Männer sind beispielsweise überzeugt, dass Frauen insgeheim auf harte, dominante Kerle und Gewalt beim Sex stehen – warum sonst lesen sie Dark Romance oder BDSM-Romance? Fiktion prägt Ansichten und Vorurteile; es müssen nicht zwingend die eigenen sein. Ich bevorzuge Romane, bei denen ich spüre, dass die Autorin sich mehr gedacht hat als: “Jetzt hau ich mal richtig krass was raus.” Was war eigentlich das seltsamste Buch, das du je gelesen hast?


Juli: Als Polizeibeamtin hat dich da sicher einiges geprägt. Ich bewundere Menschen mit Nerven aus Stahl. Denn ich bin eher der gegenteilige Typ. Ich kann zwar Horrorfilme gucken, aber sobald es echt ist, will ich es nicht mehr sehen, da ich zu sehr mitfühle. Das geht mir richtig nahe, weshalb ich mit gewissen Themen in Büchern ebenfalls vorsichtig umgehe. Und genau wie du, finde ich es furchtbar, wenn die Protagonistin von ihrem Love-Interest körperlich und seelisch misshandelt wird und ihm dann trotzdem hinterherläuft.

Das geht für mich auch absolut gar nicht (und ich meide solche Geschichten tatsächlich). Dann doch lieber Geschichten, wo der männliche Protagonist die Frau rettet oder gar vor Schlimmen bewahrt.

Ich finde, man sollte immer respektvoll miteinander umgehen - egal wer mit wem. Und wenn das nicht klappt, sollte man eine Therapie machen. Therapien sind etwas Großartiges. Aber ich schweife ab. Zurück zu den seltsamsten Büchern, die ich gelesen habe. Da fällt mir spontan Das Mädchen von Stephen King ein. Ich finde King als Person hochinteressant (habe viele Dokus über ihn geschaut) und liebe viele seiner Werke. Doch einige seiner Romane finde ich einfach nur seltsam.

Ich hatte auch einmal eine Geschichte beim Wickel, in der so ein seltsamer Knick in der Handlung war, dass ich dachte, die Autorin hätte versehentlich einen Teil der Geschichte beim Formatieren gelöscht.


Und wo wir bei seltsam sind: Was war das lustigste Erlebnis in deiner Autorenlaufbahn?

Catalina: Vermutlich der Moment, als auf der Frankfurter Buchmesse eine Frau wegen mir in Ohnmacht gefallen ist. Ich war überzeugt, sie hätte mich mit einer richtigen Berühmtheit verwechselt, vielleicht mit J.K. Rowling. Aber nein – meine Leibhaftigkeit hat sie aus den Socken gehauen. Nachdem wir ihr wieder auf die Beine geholfen hatten, entpuppte sie sich als Fan der ersten Stunde. Dann war da noch der alte Mann, der zu mir sagte: “Ihr Schreiberlinge seid doch alle Lügner und macht die Leute völlig irre mit euren erfundenen Geschichten.” Tja, wo er recht hat … Witzig war auch die Entstehungsgeschichte von SEVEN SINNERS. Die Idee zu der Story habe ich drei besoffenen Rockern zu verdanken, die ich nach einer winterlichen Party nach Hause gefahren habe. Irgendjemand dachte laut und sinnfrei darüber nach, was wohl geschehen würde, wenn man einem wütenden Stier Marihuana zu fressen gibt. Zack – Weihnachtsroman.

Und wie sieht es bei dir aus? Hattest du schon skurrile Erlebnisse? Wurdest du z.B. schon mal im Supermarkt erkannt?


Juli: Das klingt alles so lustig. Ich habe gerade sehr gelacht.

Im Supermarkt bin ich zu meinem Glück noch nicht erkannt worden. Denn seien wir ehrlich: Wer will schon gedankenverloren und halb im Tiefkühler zwischen Gemüse und Hähnchen oder beim Klopapierkauf entdeckt werden?

Haha, da gibt es schönere Orte für ein Treffen.

Mein kuriosestes Erlebnis hatte ich auf der Poststelle. Ich verschicke dort regelmäßig signierte Taschenbücher für meine Leser, weshalb ich durch mein ständiges Auftauchen die Aufmerksamkeit auf mich gezogen habe und ich mit den Damen hinter dem Schalter ins Gespräch gekommen bin. Eine von den Ladys wollte dann den Mindbreaker signiert haben, sodass ich ihr direkt diesen Wunsch erfüllt habe.


Und wo wir von Wünschen und Meinungen anderer sprechen: Was denkst du eigentlich, was deine Klassenkameraden heutzutage über dich sagen würden? Catalina: “Sie war schon immer etwas seltsam.” Ehrlich gesagt habe ich mir darüber nie Gedanken gemacht, was andere über mich denken, da ich schon in jungen Jahren wusste, welches Leben ich nicht führen möchte. Ich bin in einem extrem konservativen Umfeld aufgewachsen; meine Familie mochte es gar nicht, dass ich so viel las, weil es mir Flausen in den Kopf setzte. Sie hätten es lieber gesehen, wenn ich wie meine Schulkameradinnen brav irgendeine Ausbildung gemacht hätte, um mich bis zur Heirat und Geburt der mindestens zwei Kinder zu beschäftigen. Studium? “Unsinn! Sobald du Kinder hast, bleibst du doch sowieso zu Hause.” Spoiler: Ich habe keine Kinder und wollte nie welche. Bücher und Kunst haben mich von Klein auf angefixt und nie mehr losgelassen. Es ist sehr, sehr schade, dass in unserem Bildungssystem wenig Raum für die Förderung kreativer Neigungen ist, sondern Kinder und Jugendliche “nach Schablone” geformt werden, um was Anständiges zu arbeiten. In Skandinavien hingegen werden musikbegeisterte Kids in der Schule gefördert, können dort kostenlos Instrumente lernen und Proberäume benutzen – und daraus entstehen dann berühmte Bands wie Mando Diao, ABBA oder Kent. In den USA wird kreatives Schreiben als souveränes Handwerk gelehrt, während hierzulande die Autoren von Unterhaltungsromane mit Goethes Faust beworfen werden. Ich bin froh um jeden Kreativen, der sich gegen den Strom stemmt und unsere Welt bunter, erträglicher und spannender macht, egal ob er nun Zierkissen designt, Romane schreibt oder Spiele programmiert. Daher bin ich unendlich dankbar fürs Selfpublishing! Hier können wir Autoren unsere eigenen Welten erschaffen und uns darin austoben. Die erfolgreiche Wiederbelebung des Science Fiction-Genres haben wir einigen SP-Autoren zu verdanken, die von Verlagen abgelehnt wurden, welche das Genre als tot abgeschrieben haben. Ich habe großen Spaß daran, die Cover, die Illustrationen und das Merch rund um meine Romane selbst zu gestalten. Bei den Goodies achte ich darauf, dass sie einen nützlichen Mehrwert haben. Für TALES FROM THE NIGHT MARKET, wo es u.a. um Straßenköche geht, habe ich beispielsweise eine spezielle Currymischung in einem hübsch gestalteten Reagenzglas herstellen lassen und an die Blogger verschenkt, für DIE FARBE DEINER LÜGEN habe ich ein spezielles Merkbuch designt, wie es auch im Roman vorkommt. Früher dachte ich, dass ein gutes Buch sich auch ohne Merch verkaufen wird. Inzwischen weiß ich, dass viele Leser es mögen, wenn die Geschichte nicht nur als Text in ihrem Alltag weiterlebt, sondern z.B. als schmucke Büchertasse oder Tragetasche immer bei ihnen ist.

Was war das lustigste/verrückteste Merch, das du zu einem Buch produziert hast?


Juli: Wir haben auch hier viele gleiche Auffassungen.

Ich habe einen Sohn, der mir die Welt bedeutet und der ein absolutes Wunschkind ist. Aber diese Schablonen von vorgefertigten Familienmustern und Lebensmodellen, von denen du sprichst, finde ich auch schrecklich belastend. Denn ein Kind bedeutet eben nicht nur Abenteuer, sondern auch jede Menge Herausforderungen. Und wer das nicht wirklich für sich möchte, für den wird dieser Weg zur echten Zerreißprobe. Warum unglücklich sein? Jeder sollte sein Leben völlig vorurteilslos so gestalten dürfen, wie er mag und dabei (wie du so schön geschrieben hast) in seinen Stärken gefördert werden.


Ich habe allerdings sehr viele Bücher aus dem Amerikanischen zum Thema kreatives Schreiben gelesen und auch schon festgestellt, was die für tolle Kurse in den USA haben. Falls jemand so etwas mal in Deutschland macht: Kontaktiert mich!

Und ja, das liebe Merchandise-Thema: Im Großen und Ganzen habe ich davon tatsächlich recht wenig und tue mich da immer schwer. Denn für mich persönlich braucht es eben nur ein richtig gutes Buch. Den Kram drumherum brauche ich gar nicht. (Habe mir noch nie Buch-Merch selbst gekauft.)

Aber ich möchte meinen Lesern gern etwas bieten, weshalb ich für den Mindbreaker einiges produziert habe und sicher auch künftig ab und an etwas anbieten werde. Ich weiß nur oft nicht so genau was, da ich nicht sinnlos produzieren möchte, sodass die Dinge am Ende in der Schublade landen und verstauben. Vermutlich spielt hier auch meine minimalistisch angehauchte Denkweise mit rein. ‘Unnütze’ Dinge haben bei mir keine Chance, die werden gleich weiterverschenkt und die miste ich regelmäßig aus. Die wenigen, mir wichtigen Dinge, sollen Raum und Platz haben.

Deswegen habe ich gar kein verrücktes Merchandise. Aber wer weiß, vielleicht erfinde ich mal eine Kaffeemaschine mit Toast- und Backfunktion für die kommenden Geschichten. Das wäre (meines Erachtens) nützlich. 😉


Bleiben wir doch beim Thema Veränderung: Was würdest du auf dem Buchmarkt verändern/anpassen, wenn du die Macht dazu hättest?

Catalina: Mir würde es schon reichen, wenn der deutsche Buchmarkt von seinem elitären Das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht-Ross steigt und sich mehr öffnen würde. Traurigerweise muss man sagen, dass es ohne Amazon kein Selfpublishing in Deutschland gäbe und damit die Vielfalt des Buchmarktes erheblich eingeschränkter wäre. Verlage würden dann weiterhin bestimmen, was wir zu lesen bekommen; viele Manuskripte, die nicht ins Programm passen, würden niemals veröffentlicht werden. Im Selfpublishing entscheidet allein der Leser, was ihm gefällt. Auch Romane, über die ein renommierter Verlag die Nase rümpfen würde, haben ihre Daseinsberechtigung, denn sie animieren möglicherweise Menschen zum Lesen, die früher einen großen Bogen um Bücher gemacht haben. SP hat zudem den Vorteil, dass Autor und Leser in direkten Dialog gehen können. Ich glaube, wir sind jetzt am Ende unserer Talkrunde angelangt. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit dir zu plaudern und dich näher kennenzulernen!


Juli: Ich danke dir ebenfalls von Herzen. Mir hat unser Talk auch viel Freude bereitet und ich bin gespannt, was der Markt uns künftig noch bieten wird. Gerade im amerikanischen SP-Bereich habe ich nämlich echte Perlen entdeckt. Für mich ein Anreiz, weiterhin hart an mir und meiner Tätigkeit als Schriftstellerin zu arbeiten.

Man lernt nie aus und es gibt immer neue Überraschungen. Eine Catalina mit spannungsgeladenen, tollen Storys ist uns im deutschsprachigen Raum aber zum Glück sicher. Da geht der Lesestoff nie aus.

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